Wildkameras im Test

Wildkameras – die perfekte Fotofalle

Wildkameras waren bis vor ein paar Jahren vor allem in den Rucksäcken von Forschern, Tierfotografen, Förstern und Jägern zu finden. In der Nische wurden die Apparate stetig weiterentwickelt und erfreuen sich nun auch im Mainstream Markt wachsender Popularität. An die verschiedenen Bedürfnisse angepasst, reicht die Produktpalette mittlerweile von preiswerten, um Spezialfunktionen reduzierte Wildkameras zur Tierbeobachtung bis zur luxuriösen, mit Profi-Funktionen vollgepackte High End-Modelle. Die Produktbreite ist mittlerweile so umfangreich, dass es schwierig geworden ist, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen. Deshalb sollen hier die Wildkameras einem Test unterzogen werden.

Allgemeine Funktionsweise der Wildkameras

Die Apparate von Wildkamera werden normalerweise mit Batterien betrieben. Die Modelle der SecaCams brauchen dafür acht, die sogenannte Full HD 5.0 Wild-Vision aber nur vier Batterien. Wird mit einem längeren Einsatz der Wildkamera geplant, verfügt die „Kamerafalle“ über eine zusätzliche Batterie-Box für weitere vier Batterien. Im Zusatzsortiment der Wildkameras werden aber auch diverse Akkus oder Netzteile für kontinuierliche Stromversorgung angeboten.

Die bei weitem wichtigste Besonderheit von Wildkameras sind ihre Sensoren. Mit diesen wird die Umgebung gescannt und Bewegung, von zum Beispiel Tieren oder Menschen wahrgenommen. Dabei reagieren die Sensoren auf Bewegung und mittels der Infrarotsensoren vor allem auch auf die Körperwärme von Lebewesen. Bewegt sich also ein Mensch oder ein Tier in den Wahrnehmungsbereich der Wildkamera, beginnt diese mit ihrer Aufnahme.

Ein weiteres Ausstattungselement der Wildkameras sind sogenannte Black-LED`s, die so ähnlich, wie Nachtsicht-Geräte funktionieren und Aufnahmen auch in tiefster Nacht ermöglichen. Die LED`s im Bereich 940 Nanometer sind dabei deshalb so effektiv, weil ihr Blitz für Tier und Mensch unsichtbar bleibt. Die Tarnung der Kamera bleibt also auch während der Aufnahme erhalten.

Mit allen Modellen von Wildkameras lassen sich Aufnahmen in drei verschiedenen Modi machen. Es können entweder nur Fotos oder nur Videos oder aber von einem Motiv erst Fotos und anschließend ein Video aufgenommen werden. Fotozahl und Videolänge können jeweils eingestellt werden. Eine Tonaufnahme bei den Videos wird dabei ebenfalls vorgenommen.
Für die zeitliche Einordnung von Bildern und Videos erhalten alle Aufnahmen einen Zeitstempel am unteren Rand der Aufnahmen. Dieser enthält das Datum, sowie die Uhrzeit der Aufnahme, die Temperatur, Mondphase und Ladestand der Batterien.
Die Handhabung von Wildkameras funktioniert vor allem über ein Display und eine entsprechende Tastatur zur Navigation. Die Speicherung der Foto- oder Videoaufnahmen wird von einer Speicherkarte (SD oder SDHC) übernommen. Der Abruf der Daten ist über den entsprechenden SD-Slot am Laptop möglich. Videos und Fotos können Besitzer von Wildkameras allerdings auch mittels USB- oder TV-Kabel auf Computer oder Fernsehgerät anschauen.

Einsatzgebiete der Wildkameras

Ursprünglich konzipiert, waren Wildkameras für die Unterstützung des Jägers bei der Jagd. An der richtigen Stelle positioniert, hat der Waidmann stets einen Überblick darüber, welches Wild, in welcher Anzahl, an welchen Plätzen in seinem Revier unterwegs ist. Der Jäger bekommt mittels der Kamera-Dokumentation einen wichtigen Überblick darüber, wo es sich für ihn lohnt, sich auf die Pirsch zu legen.

Einen ähnlichen Nutzen hatten die Wildkameras auch für Förster, Tierfotografen und Wildbiologen. Mittels der Aufnahmen konnten Tiere im jeweiligen Naturraum besser beobachtet, aufgespürt und fotografiert oder erforscht werden.
Doch mittlerweile hat sich das Einsatzgebiet der Wildkameras weit in den privaten Gebrauch ihrer Besitzer verschoben. Wildbewegung kann nun auch im Garten oder nahegelegnen Waldstück beobachtet werden. Die Wild Vision oder SecaCam von Wildkameras kann im Prinzip an irgendeinem Baum oder Zaun installiert werden und zeigt auch dem Amateur ausgezeichnete Aufnahmen von „Überraschungsgästen“.

Weil diese aber nicht immer willkommen sind, werden Wildkameras immer öfter zur Objektüberwachung und -sicherung eingesetzt. Die technischen Vorteile bezüglich dieses speziellen Einsatzbereiches sind dabei mehr als offensichtlich: dank der Black LED`s sind Wildkameras Tag und Nacht einsatzbereit. Dank einer großen Palette von Tarnmustern sind die „Fotofallen“ nur äußerst schwer, als solche zu erkennen. Unsichtbar für Mensch und Tier bleibt auch der Belichtungs-Blitz. Die Wildkamera funktioniert batteriebetrieben und ohne externen Strom. Durch die robusten Gehäuse sind Wildkameras überaus unempfindlich für Regen, Frost und Wind.

Wildkameras gegen Vandalismus, Einbruch, Diebstahl und illegale Müllentsorgung

Für Hausbesitzer gibt es bekanntermaßen verschiedenste Ärgernisse. Wände werden mit Graffitis beschmiert, Müll wird illegal in der Nähe entsorgt und nach wilden Partynächten lassen Wildpinkler alles nach Urin riechen. Bei all diesen Vorkommnissen können die Fotofallen von Wildkameras für Aufklärung und künftige Verhinderung sorgen. Auch bei Diebstahl von Äpfeln oder Erdbeeren oder der bandenmäßigen Entwendung von Bauteilen, Werkzeugen und Geräten auf Baustellen leisten die Fotos oder Videoaufnahmen nützliche Hilfe bei der Identifizierung der Täter. Einbrecher müssen übrigens auch im Innenbereich mit ungewollten Reportage-Fotos ihrer illegalen Aktivitäten rechnen. Denn Wildkameras sind auch hier hocheffiziente Werkzeuge, die jeden Vorbeigänger in die Fotofalle laufen lassen.

Das sind die technischen Details der Wildkameras

Die Auflösung der Fotos beträgt 5, 8 oder im High End-Bereich auch 12 Megapixel. Der Durchmesser des Bildschirms 5,2 Zentimeter. Der unsichtbare Blitz mit 940 nm hat eine Reichweite von bis zu 20 Metern. Bei Videos beträgt die Auflösung 1.920 x 1.080 Pixel bei Full HD, 1.280 x 720 Pixel bei HD und 640 x 480 bei VGA. Der auslösende Sensor hat ebenfalls eine Reichweite von 20 Metern. Es kann eingestellt werden, wieviele Fotos hintereinander gemacht werden sollen. Außerdem kann die Länge der Videos zwischen fünf und sechzig Sekunden eingestellt werden. Interessant, vor allem bei der Objektüberwachung ist die Möglichkeit der Überschreibung. Entsprechend eingestellt, überschreibt die Wildkamera die älteren Fotos oder Aufnahmen mit neuen, sobald der Speicherplatz der Karte aufgebraucht ist.

Batterieverbrauch der Wildkameras

Weil die Bewegungsmelder nur selten ausgelöst werden, befinden sich installierte Wildkameras sehr lange im Standby-Modus. Dadurch halten die Batterien bei einigen Modellen von Wildkameras sogar viele Monate, ohne dass sie ausgewechselt werden müßten. Im Prinzip schläft die Wildkamera den Großteil der Zeit und hat nur ganz punktuell „Aufwachphasen“, um dann Foto- oder Videoaufnahmen zu machen. In den Standby-Phasen ist im Prinzip nur der Bewegungsmelder der Kamera aktiv, und der Verbraucht kaum Energie. Einen etwas höheren Energieverbrauch verzeichnet die Wildkamera im Video-Modus in der Nacht. Dann ist während den Aufnahmen auch das Jnfrarot LED aktiv, damit die beobachtete Umgebung ordentlich ausgeleuchtet ist.

Nachtaufnahmen mit Wildkameras

Ein wichtiger Grund der Faszination für Wildkameras besteht in ihrer Fähigkeit auch in der Nacht Fotos und Videos aufzunehmen. Und zwar gestochen scharf. Dafür garantiert die überaus ausgereifte Infrarot-LED-Technik. Der Infrarot-Blitz ist dabei im eigentlichen Sinne gar keiner, da er bei Videos die Umgebung während der Gesamtdauer der Aufnahme ausleuchtet. Die aufgenommenen Tier und Menschen können infrarotes Licht nicht wahrnehmen. Dafür ist der Fotosensor der Kamera dafür im höchsten Maße sensibel. Das betrifft übrigens auch die Foto-Sensoren von normalen Digitalkameras.

Bei Wildkameras wird das infrarote Licht mittels eines Filters von den Fotosensoren ferngehalten, um damit zu vermeiden, dass die Fotografien am Ende verfremdete Farben aufweisen. Dieser Filter sieht bei Wildkameras aus, wie eine Scheibe, welche sich beim Umschalten von Nacht- zu Tagmodus oder umgekehrt mittels eines Automatismus vor den Sensor schiebt. Der Vorgang bleibt dabei nicht unbemerkt, da er er ein leises, aber deutlich vernehmbares Klick-Geräusch erzeugt.

Überhaupt sollte man sich von den Geräuschen des Infrarotfilters nicht irritieren lassen. So klappert er (wennn man sie schüttelt) sogar in der Kamera hin und her, wenn diese ausgeschaltet ist. Zuweilen bleibt er beim Ausschalten der Wildkamera sogar in einer Interims-Position stehen und ist deutlich sichtbar, wenn man frontal auf den Foto-Sensor schaut. Ein Defekt ist das nicht. Vielmehr steht der unscheinbare Filter sofort bereit, wenn die Kamera wieder angeschaltet wird.

Egal , ob Standby-Modus oder nicht, die Wildkamera wechselt beim Morgengrauen und zur Abenddämmerung zweimal täglich zwischen Nacht- und Tagmodus hin und her. Die Infrarottechnik sorgt dabei dafür, dass die Kameras ihren Dienst völlig unauffällig versehen. Nachteilig ist allerdings, dass während der Nacht Videos und Fotos nur in schwarz/weiß aufgenommen werden. Für die Farben bräuchte man einen hellen, herkömmlichen Blitz, der die Aufnahme sowie Existenz und Standort der Kamera allerdings sofort preisgeben würde.

Das Zeitraffer-Video – eine besondere Faszination

Eine Besonderheit von Aufnahmen mit Wildkameras besteht auch in der Möglichkeit sogenannte Time-Lapse Videos. Auf deutsch ist damit der gute alte Zeitraffer gemeint. Eine Wild Vision Full HD 5.0 Kamera kann – je nach vorheriger Einstellung Videos mit einer Dauer zwischen fünf Sekunden und achte Stunden aufnehmen. Allerdings lassen sich auch sogenannte Serien-Bilder, mit einer speziellen, gleichnamigen Funktion produzieren. Die Kamera macht dabei in regelmäßigen Abständen Fotos. Die Intervalle können dabei frei eingestellt und auch auf spezielle Tageszeiten begrenzt werden.

Richtig gut funktioniert dieser Modus eigentlich nur bei Tag, da die Wildkamera in der nacht natürlich in einen monochromen Schwarz/ Weiß-Modus umschaltet. Aber egal ob Tag oder Nacht – die Bilderserie kann mit einer Time-Lapse-Software zu einem Film montiert werden. Eine empfehlenswerte Software diesbezüglich zum Beispiel Freeware Panolapse. Mit fliegenden Wolken, in Rekordtempo wachsenden Pflanzen oder in Zeitraffer ankommenden und wieder weggehenden Wildtieren haben Sie schnell einen Hit bei youtube gelandet.

Die perfekte Tarnung

Die einzelnen, aus einer verhältnismäßig breiten Palette frei wählbaren Gehäuse der Wildkameras haben ausgezeichnete und an verschiedene Umgebungen perfekt angepasste Camouflage-Muster. Und in diese perfekt konzipierte Tarnung fügen sich eigentlich auch die in mattem Grün gehaltenen Montagegurte ein. Dennoch: die Gurte sind monochrom und vor einem weniger monochromen Hintergrund, wie zum Beispiel an Baumstämmen doch auffällig. Die Kamera selbst kann stark mit der Baum- und Rindenmaserung verschmelzen. Die um den Stamm gelegten Montagegurte hingegen stechen deutlich als künstliche Elemente hervor.

Um die tarnung dennoch perfekt zu machen, wird der Einsatz von einfachem Garten-Draht zur Montage der Wildkamera geraten. Dieser ist nicht nur überaus billig, sondern kann auch unproblematisch auf die benötigte Länge zugeschnitten werden. Die Befestigung ist mit dem Draht fast leichter zu bewerkstelligen, wie mit den mitgelieferten Gurten. Und die Tarnung der Kamera erst damit eigentlich perfekt.

Ein ganzes Paket voller Zubehör

Obwohl die Wildkameras schon eine ganze Palette an Funktionen bieten, kann man sie immer noch weiter aufwerten, indem man sich diverses, auf dem Markt erhältliches Zubehör zulegt. Zum Nachrüsten gibt es zum Beispiel ein solides Gehäuse aus Stahl, welches nicht nur gegen Beschädigungen, sondern auch gegen Diebstahl schützt. Richtig effektiv wird dieser Schutz durch ein ebenfalls erhältliches, äußerst robustes Vorhängeschloss für dieses Extra-Gehäuse. Sollte man Energiequelle perfekt verbergen können und dabei die Wildkamera nicht zu häufig umhängen wollen, bietet sich ein zusätzlich erwerbbares Netzteil an. Das gibt es auch in der wasserdichten Version, was vor allem im Outdoor-Bereich von spürbarem Vorteil ist.
Zur wirklich soliden Befestigung gibt es eine Zusatzhalterung per Spanngurt und eine extra lieferbare Multiklemme. Das ganze Zubehör-Sortiment wird abgerundet, durch zusätzliche Speicherkarten und Batterien.

Letzte Aktualisierung am 21.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API