Analoge Fotokameras im Test

Das Wichtigste über Analogkameras in Kürze

  • Analoge Fotografie eröffnet andere Perspektiven
  • Viele gebrauchte Analogkameras sind sehr günstig zu haben
  • Auch neue analoge Modelle sind inzwischen auf dem Markt

Auch wenn man es sich heute fast schon nicht mehr vorstellen kann – bis vor wenigen Jahren war die analoge Fotografie der Standard. Durch die rasante Entwicklung der Digitalfotografie wurde sie allerdings zunächst für einige Zeit fast vollkommen verdrängt. Verständlich, bietet die Digitalfotografie doch erhebliche Vorteile. Bilder kosten fast nichts mehr, eine langwierige Entwicklung ist nicht notwendig und wir können die Ergebnisse in Sekunden mit der ganzen Welt teilen. Inzwischen kehrt die analoge Fotografie aber wieder zurück. Denn allen digitalen Vorteilen zum Trotz bietet sie für Fotografen einen ganz eigenen Reiz. Und eine ganz eigene Qualität und Freude am eigenen Werk.

Meine persönliche Empfehlung: Fujifilm Instax Mini 90 Neo Classic Kamera schwarz

Geschwindigkeit ist eben nicht alles

Die Renaissance der analogen Fotokameras hat zwei sehr einfache Ursachen. Wir werden in der Fotografie von einer enormen Flut an digitalen Bildern überrollt. Masse ist gegeben – Klasse dabei oft Mangelware. Deswegen suchen viele Fotografen das Einzigartige, das der analogen Fotografie innewohnt. Außerdem hat die Digitalfotografie dazu geführt, dass viel mehr Menschen ein Interesse an der Fotografie entdecken. Der Einstieg ist digital ja auch schnell und günstig möglich. Aber spätestens, wenn die ersten Erfahrungen gesammelt und die ersten Experimente geglückt sind, stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Hier ist die analoge Fotografie eine tolle Möglichkeit. Denn sie bietet nicht nur einen neuen Reiz, sondern auch neue Herausforderungen. Die sofortige Kontrolle eines Bildes ist eben nicht möglich. Erst nach dem langwierigen Entwicklungsprozess steht ein Ergebnis fest. Diese Entschleunigung diszipliniert bereits bei der Motivwahl und Bildkomposition.

Zurück in die Zeit vor dem Quantensprung

Von den Anfängen der Fotografie in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Einführung der Digitalfotografie galten viele Dinge als gesetzt. Denn auch wenn sich Techniken weiterentwickelt haben, basierte die analoge Fotografie doch von Anfang an bis zu ihrem vermeintlichen Ende immer auf denselben Prinzipien. Erst mit der Digitalisierung wurden Bilder erschaffen, die nicht mehr in einem langwierigen chemischen Prozess von einem Trägermaterial entwickelt werden mussten, um für das menschliche Auge sichtbar zu werden.

Was heute viele Fotografen nicht mehr wissen: Bis heute steht die digitale Fotografie vor der Herausforderung, die Qualität einer analogen Abbildung zu erreichen. Trotz einer Anhäufung von Megapixeln, unzähligen Möglichkeiten der Nachbearbeitung und modernster Elektronik ist die analoge Fotografie immer noch der Maßstab, an dem die Qualität eines Bildes gemessen wird.
Was liegt also näher, als in die Zeit zurückzureisen, die als Grundlage aller modernen Foto-Technik dient?

Sehr hohe Qualität zu einem niedrigen Preis

Auch wenn heute nur noch wenige Hersteller neue analoge Fotokameras anbieten – der Markt an gebrauchten Modellen ist weiterhin groß. Dies gilt nicht nur für Sofortbild– und Kompaktkameras. Auch bei den Spiegelreflex-Systemen gibt es heute noch zahlreiche analoge Modelle, die zu meist recht günstigen Preisen angeboten werden. Und vergleicht man in einem Test die Bildqualität, stehen diese oft den entsprechenden Digitalen Modellen in der Bildqualität in nichts nach. Zwar ist nicht jede moderne elektronische Funktion in diesen Kameras verfügbar. Aber alle wesentlichen Merkmale wie ein Autofokus finden sich auch hier. Zudem gelten viele analoge Modelle als äußerst langlebig und robust. Denn diese hohe Qualität war ein entscheidendes Merkmal im hart umkämpften Markt der analogen Kameras im Profisegment.

Die Renaissance der analogen Fotografie

Eine endgültige Wiedergeburt der analogen Fotografie haben neue Modelle auf dem Markt hervorgerufen. Hierbei sind es vor allem zwei Arten von Kameras, die inzwischen eine eigene und begeisterte Schar von Anhängern haben. Zum einen die sogenannten Wegwerfkameras. Diese sehr einfachen und günstigen Modelle finden ihren Weg auf zahlreiche Partys und Hochzeiten. Jeder Gast bekommt eine eigene Kamera in die Hand gedrückt. Und ist so in der Lage, das gemeinsame Ereignis um seine ganz persönlichen Erinnerungen zu bereichern. Dass es hier auch unterwasserfähige Modelle für den nächsten Tauchurlaub gibt, hat dem Boom sicher auch nicht geschadet.

Zweiter Leistungsträger unter den analogen Fotokameras sind die neuen Sofortbildkameras. Diese ermöglichen Aufnahmen, die direkt nach dem Abdrücken entwickelt werden. Wie bereits in den Siebziger- und Achtzigerjahren haben diese Kameras viele Fans, weil sie nicht nur für einmalige Erinnerungen sorgen, sondern diese auch sofort liefern.

Analog und Digital gehen auch Hand in Hand

Nicht unerwähnt bleiben soll hier auch die Mischung aus analoger und digitaler Fotografie. Geht nicht? Oh doch, das geht. Ein Beispiel. Digitale Aufnahmen lassen sich mit einem Bildbearbeitungsprogramm recht schnell in ein kontraststarkes Schwarz-Weiß-Bild verwandeln. Wird dieses dann auf Transparentpapier ausgedruckt, kann es als Vorlage für eine ganz eigene Kunstform dienen. Denn mit diesem selbst erstellten Negativ ist es möglich, Aufnahmen in den ältesten bekannten bildgebenden Verfahren anzufertigen. Beispiele hierfür sind die Kalotypie und die Zyanotypie. Deren einfarbige Bilder in Sepia- oder Blautönen gehören zum Schönsten, was die Fotografie an Kunstform hervorgebracht hat. Deswegen haben auch diese inzwischen beinahe 200 Jahre alten Verfahren inzwischen wieder eine treue Schar von Fans und Enthusiasten.

Kaufkriterien für eine analoge Kamera

Zustand: Die Kamera sollte auch von außen bereits einen gepflegten Eindruck machen. Allzu viele Gebrauchsspuren sprechen dafür, dass sie ein bewegtes Leben hinter sich hat.
Optik: Objektive, Sucher und Verschluss sollten unbedingt staubfrei sein.
Filme: Die beste Kamera ist nutzlos, wenn keine Filme mehr zu haben sind. Hier gilt: Vorher informieren, ob entsprechendes Filmmaterial heute noch angeboten wird. Bei den meisten Kameras im damals üblichen Kleinbildformat ist dies der Fall.
Zubehör: Auch eine analoge Fotokamera lebt vom Zubehör. Dieses sollte wenn möglich gleich mitbeschafft werden.

Vorteile:

  • Fotografie in ihrer Urform
  • Die Qualität analoger Bilder ist bis heute ungeschlagen
  • Analoge Fotografie ermöglicht zahlreiche Experimente
  • Die hohe Qualität gebrauchter analoger Kameras ist oft günstig zu haben
  • Analoge Bilder sind einzigartig

Nachteile:

  • Hohe Kosten pro Bild
  • Analoge Fotografie setzt etwas Erfahrung voraus
  • Lange Wartezeit bis zum entwickelten Bild
  • Nachträgliche Digitalisierung nicht immer einfach

Letzte Aktualisierung am 18.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API